LOT 13 PALAIS PALFFY (HALBFAUTEUIL). Gebrüder Thonet. Wien. Um 1875. Entwurf Michael Thonet und Söhne um
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PALAIS PALFFY (HALBFAUTEUIL). Gebrüder Thonet. Wien. Um 1875. Entwurf Michael Thonet und Söhne um 1850. Buchenholz, Nussbaum, massiv gebogen, schicht- / stabverleimt, Geflecht. 98x54,5x61cm. Papieretikett der Filiale Paris. Ausstellung:Möbel Design, Roentgen Thonet und die Moderne, Roentgen Museum Neuwied, 2011.Literatur: -Thillmann/Willscheid, "Möbel Design, Roentgen Thonet und die Moderne", Ausstellungskatalog, Roentgen Museum Neuwied, 2011, S. 294, Abb. Nr. 47.-W. Thillmann, "Perfektes Design, Thonet Nr. 14", Kerber, Bielefeld 2015, S. 24/25 Abb. Nr. 22, 23.Nach Originalvorlage restauriert.Das Unterteil dieses Sessels / Halbfauteuils besteht aus zwei schicht- / stabverleimten Bauteilen: Ein aus fünf Schichten / Stäbchen gefertigtes, U-förmiges Teil, welches jeweils die Innenseiten der Vorderbeine und den vorderen unteren Rand des Sitzrings bildet und ein konstruktiv gleiches für die Außenseiten der Vorderbeine und den unteren seitlichen und hinteren Teil des Sitzrings. Die beiden inneren Leisten zur Füllung der Vorderbeinöffnung bestehen aus Nussbaumholz.Nussbaumholz ist gegenüber Buchenholz wesentlich besser biegbar: So beträgt der mögliche Biegeradius einer gedämpften 25 mm starken Buchenleiste 50 mm, bei Nussbaum sind es 25mm. Daher nahm man für das Schmuckmotiv der äußerst engen Vorderbeinöffnung diese Holzart. Das Geflecht ist in den oberen Teil des Sitzrahmens eingeflochten, der untere Teil kann abgeschraubt werden, um es zu erneuern. Die Maße dieses Möbels entsprechen denen eines Palffy Sessels im MAK in Wien. Bei der Restaurierung zeigte es sich, dass die Armlehnen mit großer Wahrscheinlichkeit original sind und nicht erst nachträglich angebracht wurden.Bei allen anderen Halbfauteuils der Firma "Gebrüder Thonet" liegt die Dimension der Sitze zwischen denen des jeweiligen Sessels und Fauteuils. Nicht so hier: Der Sitz entspricht in Größe und Ausführung exakt dem des Sesselmodells. Ein weiteres interessantes Detail trat bei der Restaurierung zutage: In Rückenlehne und Sitz waren bereits Löcher für die Befestigung von Verstärkungswinkeln gebohrt, die aber - wohl fabrikmäßig - dann wieder geschlossen wurden. Solche "Verbindungen aus gebogenem Holz" wurden um 1875 eingeführt, woraus man dann auch den Herstellungszeitraum dieses Sessels / Halbfauteuils ableiten kann.
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