ALEXANDRE CHEVALIER DE LESTANG-PARADE (GEB. 1769), SCHÜLER VON J.-B. J. AUGUSTIN, Frankreich, um 1805. Portraitminiatur eines Herrn in blauem Gehrock mit weissem Halstuch und grauem Haar. Rechts Monogramm "A.C.L.P. F (fecit)". Mischtechnik auf Elfenbein. Metallrahmen. D 6,6 cm. Provenienz: Schweizer PrivatsammlungLit.: B. Pappe, Jean-Baptiste Jacques Augustin 1759-1832; une nouvelle excellence dans l’art du portrait en miniature, (Verona), 2015, S.84.Alexandre Chevalier de Lestang-Parade wurde in eine angesehene Familie von Aix-en-Provence geboren. Er war Schüler des Miniaturmalers Jean-Baptiste Jacques Augustin (1759-1832). Nach der Revolution zog er von Malta nach Aix-en-Provence zurück, wo er im Herrenhaus seiner Familie, in der Rue de l 'Opéra lebte. Wie B. Pappe (S. 84) berichtet, war Augustin dafür bekannt, Kurse "à la carte" gegeben zu haben: „{…} certains élèves sont inscrits avec une date d’entrée, puis quelque temps plus tard, voire des années, avec une date de reprise de la formation {…} ". Möglicherweise hatte der Chevalier Lestang-Parade keine Notwendigkeit, permanent in Paris zu bleiben und besuchte Augustins Atelier für seine Lehre. Wir erfahren, dass der Meister seinen talentiertesten Schülern den Auftrag gab, Kopien nach seinen Miniaturen zu malen, sie dann anschliessend korrigierte und seinen Namen darauf setzte. So B. Pappe : " Les élèves les plus doués ont la possibilité de payer leurs cours en travaillant pour le maître {…} ", und weiter zitiert er eine Schülerin: " {…} je vais retourner chez M. Augustin mais ce ne sera plus sur le pied d’élève que j’irai je copierai tous les portraits des princes qui seront retouchés et signé par Augustin. {… } ". Da Lestang-Parade im Gegensatz zu anderen Schülern nicht finanziell von seiner Arbeit abhängig war, setzte er stolz auf diese Miniatur sein Monogramm und zusätzlich ein "fecit". Er stellte mehrere Miniaturen im Pariser Salon von 1802 bis 1817 aus.Wir danken Herrn Bernd Pappe, Bern, für seine Mithilfe bei der Katalogisierung diese Miniatur.