Paar klassizistische Eisenvasen
Frankreich, 19. Jahrhundert
H. 85 cm
Gusseisen, lackiert. Alterssp.
Äusserst dekoratives Paar Doppelhenkelvasen mit Januskopf-Bekrönung auf Architravstücken, die auf den seitlichen pfeilerartigen Griffen in Ionischer Ordnung aufliegen. Unter den Griffen sind vollplastische Wildschweinköpfe ausgebildet. Das Ornament des Vasenkörpers zeigt Akanthusblätter, Eichenlaub, Muscheln und einen Mäanderfries. Der Entwurf für diesen Vasentypus mit antikisierenden Motiven und Janusköpfen wurde von Claude Ballin (Paris 1615-1678) vorgelegt, von Tuby und Magnier bildhauerisch umgesetzt und 1665 von Ambroise Duval gegossen. König Ludwig XIV. hatte über Colbert, den "Surintendant des Bâtiments du Roi", den Auftrag ausgeben lassen, dass sechs Bronzevasen zur Dekoration herzustellen seien, um sie mit Orangenbäumen zu bestücken. Ballin war Gießer und Ziseleur und hatte sich zunächst unter Kardinal Richelieu profiliert, um später unter Ludwig XIV. vor allem mit der über 200 Teile umfassenden Silber-Ausstattung betraut zu werden. Leider sind alle Stücke verloren, nur Entwürfe sind erhalten und wurden von König Gustav III. von Schweden aufgekauft und befinden sich zurzeit in musealem Besitz in Stockholm. Eine Bronzeausführung von 1665 gehört zum Bestand der Sammlungen des Château de Versailles, Inventarnummer MR 3415. Die heutige Dekoration mit neun gegossenen "Ballin-Vasen" wurde im 19. Jahrhundert von Christophe Francois Calla (1802-1884) verantwortet, der sie auf dem Parterre du Midi aufstellen ließ.

A pair of neoclassical cast iron garden vases after the model by Claude Ballin for the parc of the Château de Versailles, France, 19th ct. Signs of aging. Each vase with two-headed Janus finial, handles to the sides resting on masks of boars. Vase decoration with and bands of shells, oak leaves and Greek fret design. Signs of age.