Seltenes Email-Koppchen von musealer Qualität Silber, vergoldet und emailliert. Flacher, von einem Zungenfries gerahmter Stand. Sich konisch erweiternde Wandung unterteilt durch drei Ovalmedaillons mit feinen Landschaftsdarstellungen in polychromer Emailmalerei. In den Zwischenräumen dekorative Akanthusblattranken in goldbrauner und schwarzer Emailmalerei auf weißem Grund. Auf trichterförmig ausgestelltem, abgesetztem Rand fein gravierte Blattranke. Minim. altersbedingte Haarrisse. Gest., Tremolierstrich, Stadtmarke, Meister Tobias Baur (wird Meister 1685). Brutto-Gew. ca. 90 g. H. 5 cm. D. 6,3 cm. Der Meister Tobias Baur führte augenscheinlich eine große Werkstatt und seine, in großen Sammlungen und Museen erhaltenen Werke zeugen von seiner fruchtbaren Zusammenarbeit mit herausragenden Steinschneidern und Emailmalern, deren Namen häufig nicht überliefert sind. Vor allem die Eremitage in St. Petersburg beherbergt einige vergleichbare Koppchen von Tabias Baur sowie eine Teedose, die ähnliche, gelb gerahmte Landschaftsmotive auf der Wandung vorweist, wie vorliegendes Koppchen. Zur Glanzzeit der Kaffeemode am Ende des 17. Jh. geschaffene, in der Formgebung neuartige Koppchen wurden schnell Bestandteil der gefragten Kaffee- und Teeservice. Vgl. Seling, Bd. I, S. 128 ff. sowie Tafel XVII a; Hierzu Bd. II, Abb. 568; Bd. III, Nr. 1809. Seling, 2007, Nr. 1160 f. Provenienz: Aus einer alten, niedersächsischen Privatsammlung. A rare gilt silver and enamelled Baroque drinking vessel with landscapes by Tobias Baur (master since 1685) from an old Lower Saxony private collection. Minor, age-related hairline-cracks. Test, city and master´s mark. Augsburg. 1697-1699.