LOT 1244 NACHLASS ROSMARIE SCHMIDT - DUCRET:
TELLER AUS DEM KRÖNUNGSSERVICE FÜR AUGUST III. KÖNIG VON POLEN-LITAUEN
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NACHLASS ROSMARIE SCHMIDT - DUCRET: TELLER AUS DEM KRÖNUNGSSERVICE FÜR AUGUST III. KÖNIG VON POLEN-LITAUEN Meissen, um 1733. Bemalt mit dem Wappen der sächsischen Könige von Polen-Litauen und mit verstreuten indianischen Blumensträussen und gebundenen Ährenbündeln. Am Rand mit einer reichen Goldbordüre von Blattranken, Laub- und Bandelwerk. Unterglasurblaue Schwertermarke, Dreherzeichen für Johann E. Grund sen., Johanneumsnummer des Japanischen Palais N=147-w eingeritzt und geschwärzt. D 23,6 cm. Provenienz:- 1734 für ein Service zur Krönung Friedrich Augusts II. Kurfürst von Sachsen zum König von Polen-Litauen.- 1734 Eingang in die Königlichen Sammlungen, Japanisches Palais Dresden.Literatur:Siegfried Ducret, Porzellan der europäischen Manufakturen im 18. Jahrhundert, Zürich, 1971, S. 21 Abb.10.Die genauen Zusammenhänge zwischen der Entstehungszeit des Services bis hin zur Frage nach seiner Funktion bei der Krönungszeremonie, sind aufgrund mangelnder Quellenangaben nicht ganz geklärt und oft in der Literatur diskutiert worden, vgl. C. Kirsch, Langeloh Porcelain, 2019, S. 646-651. Gesichert ist, dass das Service kurz nach der Krönung in Krakau 1734 zunächst ins Dresdener Warenlager und dann in das Inventar des Japanischen Palais aufgenommen wurde, wo es mit der Palastmarke, der sogenannten Johanneumsnummer N=147-w gekennzeichnet wurde, wie alle 77 Teile, inklusive 37 Teller, die unter folgender Notiz inventarisiert wurden: „Anno 1734 in Dresden G. vor Se. Königl. Majestät in Pohlen in ChurFürstl. Durchl. Zu Sachsen pp wurden aus dero Porcelain Lager zum Japan. Palais in diesem Jahre in Unterthänigkeit geliefert, als:…Ein Taffel Servis mit den Königl. Wappen und reicher Verguldung"(C.Boltz, Japanisches Palais-Inventar 1770 und Turmzimmer-Inventar 1769, Keramos 153/1996, S.89ff). U. Pietsch hatte angenommen, dass das Service höchstwahrscheinlich Bestandteil der Krönungszermonie war, als Schauservice, neben der öffentlichen Krönungstafel, die traditionsgemäss aus Silbergedecken bestand (Katalog Sammlung Marouf, 2010, Nr. 239).Die Krönung des sächsischen Kurfürsten zum polnischen König war lange ungewiss und konnte am Ende nur durch die Unterstützung Russlands stattfinden. Lange Zeit stiess das Vorhaben Sachsens auf den Widerstand Österreichs, Preussens und Russlands einerseits und war andererseits konfrontiert mit der Vorliebe Frankreichs für Stanislav Leszczynski als König von Polen, den Schwiegervater Louis XV. Nur ein Eingreifen der russischen Armee machte die Krönung schliesslich möglich. Leszczynski wurde zwar am 12.09.1733 mit grosser Mehrheit zum polnischen König gewählt, doch die Wahl Friedrich Augusts erfolgte ungeachtet dessen, durch Unterstützung der russischen Armee ein paar Wochen später. Durch Festhalten Leszczynskis in Danzig, konnte Friedrich August II. schliesslich am 17.01.1734 in Krakau zum König von Polen-Litauen gekrönt werden (Kirsch 2019).Vergleichsstücke: Königliche Sammlungen Dresden (Zimmermann 1926, Taf.28); Sammlung Dr. Ernst Schneider Schloss Lustheim (Rückert 1966 Nr.454 u. Weber 2009 Bd.I, S.91 Abb.40); Sammlung Ralph Wark (Wark 1984 Nr. 516); Sammlung Pauls-Eisenbeiss Basel (Pauls-Eisenbeiss 1972 Bd. I S.480); Sammlung Ludwig, Bamberg (Katalog 1995, S.140 Nr. 142); Sammlung Arnhold (Cassidy-Geiger 2008 Nr.186).
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