LOT 1265 NACHLASS ROSMARIE SCHMIDT - DUCRET:
SELTENER ELEFANTENLEUCHTER
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NACHLASS ROSMARIE SCHMIDT - DUCRET: SELTENER ELEFANTENLEUCHTER Meissen, um 1733. Auf drei Elefantenköpfen als Fuss. Zwischen den Köpfen ovale Kartuschen mit Kakiemonmalerei. Der Schaft modelliert als geflügelter Drache, der sich um einen Ast windet und aus seinem geöffneten Maul Flammen speit und die Tülle hält. Unterglasurblaue Schwertermarke. Sammlungsetikett mit Inv. Nr. 3. H 26,5 cm. RestauriertProvenienz:Sammlung Joseph Epstein, Berlin. Literatur: - Siegfried Ducret, Deutsches Porzellan, 1962, S. 119 Nr. 36.- Rainer Rückert, Meissener Porzellan, 1966, S. 144 (unter Nr. 712 als Vergleichsstück zitiert)Ausstellung:Berlin 1904, Europäisches Porzellan des 18. Jahrhundert, 15.2.–30.4.1904 im Kgl. Kunstgewerbemuseum Berlin, Kat. Nr. 308.Nach den Angaben von Rückert hatte Kändler in seinen Arbeitsberichten vom Juni 1733 einen Leuchter - der unserem Modell entspricht - wie folgt notiert: „1 Leuchter poussirt, dessen Postament bestehet in 3 Elephantenköpfen, die Rüssel sind anstatt der Beine. Oben auf dem Postament befindet sich ein Drache, welcher sich um einen Ast windet, speyet Feuer aus und hält die Tülle im Rachen” (Rückert 1966, S.144 Nr. 712).Zwei Jahre später, 1735, kreierte Kändler nach einem Entwurf von Johann Benjamin Thomae einen noch viel aufwendigeren, sourtoutartigen Tafelleuchter, vgl. Sammlung Dr. Schneider in Lustheim sowie Kunstgewerbemuseum Berlin, welcher ebenso auf drei Elefantenköpfen steht, modelliert mit Drachenköpfen als Tüllenhalter und vergleichbaren Modelldetails (vgl. Rückert 1966, S.144 Nr. 712, Taf. XXI und R. Eikelmann, Meissener Porzellan. Die Stiftung Ernst Schneider in Schloss Lustheim, 2004, S.337).Als Modelleur kam für Ducret der Elfenbeinschnitzer Johann Christof Ludwig von Lücke oder Johann Gottlieb Kirchner in Frage (Ducret 1962, S.119). Zu den Werken Kirchners gehört auch ein kleiner Tischleuchter aus dem Jahr 1727 mit Frauenfigur, die auf einem Sockel steht der von Delphinen getragen wird (vgl. Rijksmuseum Amsterdam 2000, Kat. Nr. 51 und Koller Auktionen Zürich, 22.3.2018, Lot 1073).Für eine Inspiration zum Entwurf der Elefantenköpfe standen dem Modelleur vermutlich die Elefantenköpfe als Henkel einer Meissener Vogelbauervase von 1727 als Vorbild zur Verfügung, eine Kopie einer japanischen Vase von 1700, beide in den Staatlichen Sammlungen Dresden (Inv. Nr. P.O. 5181, Inv.Nr. P.E. 3715).
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