LOT 1 Vincent Adriaenssen (zugeschr. oder nach), Die Schlacht der ...
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Vincent Adriaenssen vor 1595 Antwerpen – 1675 RomÖl auf Leinwand. Unsigniert. Verso auf dem Keilrahmen o.li. in Farbstift nummeriert "20459", auf der Leinwand o.re. "3" sowie o.re. auf dem Keilrahmen "305CD". In einer profilierten dunkelbraunen Holzleiste mit goldfarbener Zierleiste gerahmt.Als Vorlage zum Gemälde dienten dem Künstler wohl Kupferstiche der Serie "Schlachten und andere Kampfhandlungen des Alten Testaments" von Antonio Tempesta (1555–1630). Einzelne Elemente dieser Serie wurden in vorliegendem Gemälde zu einer Neukomposition vereint.Die Darstellung geht motivisch auf die biblische Erzählung aus dem Buch Exodus zurück, in welchem der Auszug der Israeliten aus Ägypten unter der Führung des Mose geschildert wird:Als das Volk Israel bei Rephidim lagert, wird es von den Amalekitern überfallen und es kommt zum Kampf. Auf Weisung des Mose werden die Israeliten durch Josua angeführt. Mose selbst begibt sich mit Aaron und Hur auf einen nahegelegenen Hügel, von wo aus er die Arme gen Himmel reckte, um Gottes Beistand zu erhalten. Er merkt, dass, sobald seine Arme schwach werden und absinken, die Gegner die Oberhand gewinnen und dass, sobald er sie wieder anhebt, die israelitischen Kämpfer erstarken. So bemüht sich Mose, seine Arme betend aufrecht zu halten und verharrt. Als er ermüdet, wird er von Aaron und Hur gestützt, so dass schließlich der Sieg für Israel errungen wird.Die Figurengruppe des Mose mit erhobenen Armen, Aaron und Hur auf der Anhöhe ist hier im Hintergrund oben rechts ins Bild gesetzt. Um ein zeitgenössisches Verständnis der Szene zu erzielen, wählte der Künstler für die amalekitischen Krieger türkische Gewänder und Turbane, während die Israeliten in antik anmutenden Rüstungen dargestellt sind. Die auf den Bibeltext verweisende spezifische kriegerische Auseinandersetzung wird somit auf einen religiösen Gegensatz zwischen Islam und Christentum modifiziert und generalisiert.Wir danken Nathalie Lallemand-Buyssens, Clermont-Ferrand, für freundliche Hinweise.Lit.: Christiane de Aldecoa: ''Vincent Adriaenssen Leckerbetien dit il Manciola ou le Manchole: Anvers 1595 – Rome 1765 , un peintre connu mais oublié'', in: Bulletin de l''Association des Historiens de l''Art Italien, nr. 7, October 2001, p. 1–16. Dimensions 80,6 x 99,7 cm, Ra. 92 x 111 cm. Artist or Maker Vincent Adriaenssen Medium Oil on canvas Condition Report Bildträger mit einer Doublierung der 2. Hälfte des 19. Jh. Malschicht ganzflächig mit Krakelee, partiell größeren Fehlstellen, teilweise retuschiert. Großflächigere Retusche links der Fahne. Zum Teil Runzelbildung und aufstehende Malschicht, vereinzelte Unebenheiten. Alter, stark gegilbter Firnis, auf das bestehende Schadensbild aufgebracht. Firnis mit etwas getrübter Oberfläche und deutlichen Laufspuren.
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