Thangka der Schutzgottheit Shingjachen (Tib. shing bya can) - Tibet 19.Jh., Nyingma und Gelug Tradition, Shingjachen ist eine der fünf Erscheinungsformen des Dharmapalas Pehar (Tib. pe har), dem sowohl im tibetischen Buddhismus als auch im Bön verehrten Schützer der Lehren Buddhas, die fünf Personifikationen verkörpern sinnbildlich alle Eigenschaften des Schutzgottes Pehar: Körper, Sprache, Geist, Wissen und Aktivität, Shingjachen, der für das Wissen steht, ist zweiarmig, von gedrungener Gestalt mit zornigem Gesicht und trägt wallende tibetische Gewänder, mit hervortretenden Augen schaut er grimmig auf den Betrachter, der Mund mit Fangzähnen ist gierig geöffnet, er hat einen gelockten Bart, buschige Augenbrauen, kinnlanges Haar und auf der Stirn ein drittes Weisheitsauge, das Haupt bedeckt ein für alle Pehar-Könige charakteristisches Attribut: der breitkrempige, runde, goldene Hut, in der ausgestreckten rechten Hand schwingt er eine Streitaxt, während die Finger das Karana-Mudra formen, mit der Linken, die die gleiche Bannungsgeste zeigt, umklammert er einen Dämon, von Flammen und Rauch umwoben, sitzt er seitwärts auf seinem mit goldenen Schellen geschmückten Reittier, das über einen brodelnden Blutsee läuft, um den zornvollen Reiter herum bilden weitere Pehar-Gyalpos sowie Schutzgötter in Wolkengebilden bzw. Flammengloriolen sein Gefolge, oben in den Wolken sitzt auf Lotossockel ein Gelehrter mit Stab, feine detaillierte, teils goldgehöhte Ausführung in Temperafarben auf Gewebe, Maße ca. 34 x 27 cm, mit Seidenumrandung unter Glas gerahmt, Rahmen ca.49 x 42cm, teils Farbabrieb, ungeöffnet