LOT 20 Eglon van der NeerLaute spielende junge Frau
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Eglon van der Neer A young woman, playing the lute Oil on panel. 33.5 x 25.5 cm. Signed upper right: E. van der Neer. fe. Provenance Gerard Hoet II. (1698-1760); His sale, The Hague, 25 August 1760, lot 65; Possibly Blankensee collection, Berlin, 1856 (according to Parthey); Francis Palmer, Paris (label on the reverse with his coat-of-arms); Max Flersheim (1849-1922), Paris; Emil Glückstadt (1875-1923), Copenhagen; His sale, Copenhagen, Winkel, Magnussen, 2.6.1924, lot 680; M. & G. Segal, Basel, 1989; Klaus Edel, Cologne, 1990. Exhibitions Cologne, Wallraf-Richartz-Museum (on loan ca. 1993-2002). Literature Possibly Pieter Terwesten: Catalogus of naamlyst van schilderyen […], The Hague 1770, p. 226; Possibly Gustav Parthey: Deutscher Bildersaal. Verzeichniss der in Deutschland vorhandenen Oelbilder verstorbener Maler, vol. 2, Berlin 1864, p. 186; Possibly Cornelis Hofstede de Groot: Beschreibendes und kritisches Verzeichnis der Werke der hervorragendsten holländischen Maler des XVII. Jahrhunderts, Esslingen and Paris 1912, vol. 5, p. 526, no. 75a or p. 527, no. 81a; Corinna Klein, in: Ekkehard Mai (ed.): Das Kabinett des Sammlers, Cologne 1993, p. 193, no. 77, ill. p. 194; Everhard Korthals Altes: Philip van Dijk, een achttiende-eeuwse Haagse schilder-kunsthandelaar met een lokale en internationale clientèle, in: Oud Holland, CXVI (2003), p. 172; Eddy Schavemaker: Eglon van der Neer (1635/36-1703). Zijn leven en werk (=Diss. Utrecht), Utrecht 2009, p. 437, no. 109, ill. p. 436; Eddy Schavemaker: Eglon van der Neer (1635/36-1703). His Life and Work (=Aetas aurea 22), Doornspijk 2010, p. 497, no. 104, colour plate XXXVI. Eglon van der Neer created several depictions of elegant young ladies, most of whom pursue an everyday activity in a distinguished interior of the haute bourgeoisie. One of the artist's preferred motifs, taken up time and again throughout his career, is the lute player. In our painting, executed with fine painterly precision, a lady playing music is seated almost directly facing the viewer with her legs pointing slightly to the left and her upper body turned slightly to the right. She plucks at the lute with graceful movements and grasps the frets on the bridge of the instrument, while her slightly open mouth suggests that the musician is accompanying her with the lute while singing. The likely corresponding sheets of music can be seen on a table covered with a red velvet cloth on the right edge of the picture. The light coming from the left models the figure of the young lady so the shadow of the neck of the instrument falls on her left forearm. The light also generates the virtuoso shimmer of the precious, apricot-coloured silk on the lute player's skirt. Eglon van der Neer competed wit Full description on lot-tissimo.com Eglon van der Neer Laute spielende junge Frau Öl auf Holz. 33,5 x 25,5 cm. Signiert oben rechts: E. van der Neer fe. Provenienz Gerard Hoet II. (1698-1760). - Auktion seiner Sammlung, Den Haag, 25.8.1760, Lot 65. - Möglicherweise Sammlung Blankensee, Berlin, 1856 (nach Parthey). - Francis Palmer, Paris (verso auf der Tafel Klebezettel mit dessen Wappen). - Max Flersheim (1849-1922), Paris. - Emil Glückstadt (1875-1923), Kopenhagen. - Auktion seiner Sammlung, Winkel, Magnussen, Kopenhagen, 2.6.1924, Lot 680. - Galerie M. & G. Segal, Basel, 1989. - Galerie Edel, Köln, 1990 (ausgestellt auf der TEFAF, Maastricht, 1990). - Dort erworben. Ausstellungen Köln, Wallraf-Richartz-Museum (Leihgabe von ca. 1993-2002). Literatur Wohl Pieter Terwesten: Catalogus of naamlyst van schilderyen […], Den Haag 1770, S. 226. - Möglicherweise Gustav Parthey: Deutscher Bildersaal. Verzeichniss der in Deutschland vorhandenen Oelbilder verstorbener Maler, Bd. II, Berlin 1864, S. 186. - Wohl Cornelis Hofstede de Groot: Beschreibendes und kritisches Verzeichnis der Werke der hervorragendsten holländischen Maler des XVII Jahrhunderts, 10 Bde., Esslingen und Paris, 1910-28, Bd. 5, Esslingen und Paris 1912, S. 526, Nr. 75a oder S. 527, Nr. 81a. - Corinna Klein, in: Ekkehard Mai (ed.): Das Kabinett des Sammlers, Köln 1993, S. 193, Nr. 77, mit Abb. - Everhard Korthals Altes: Philip van Dijk, een achttiende-eeuwse Haagse schilder-kunsthandelaar met een lokale en internationale clientèle, in: Oud Holland 116, 2003, S. 172. - Eddy Schavemaker: Eglon van der Neer (1635/36-1703). Zijn leven en werk (=Diss. Utrecht), Utrecht 2009, S. 437, Nr. 109, Abb. S. 436. - Eddy Schavemaker: Eglon van der Neer (1635/36-1703). His Life and Work (=Aetas aurea 22), Doornspijk 2010, S. 497, Nr. 104, Farbtafel XXXVI. Eglon van der Neer schuf zahlreiche Darstellungen eleganter junger Frauen, die zumeist in einem vornehmen Interieur des gehobenen Bürgertums einer alltäglichen Beschäftigung nachgehen. Ein vom Künstler bevorzugtes und im Verlauf seiner Karriere immer wieder aufgegriffenes Motiv ist die Lautenspielerin. In unserem mit feinmalerischer Präzision ausgeführten Gemälde sitzt eine musizierende Frau annähernd frontal zum Betrachter gewandt, wobei die Beine leicht nach links gerichtet sind und der Oberkörper ein wenig nach rechts gewandt ist. Mit graziösen Bewegungen zupft sie die Seiten der Laute und greift die Bünde am Steg des Instruments, während der leicht geöffnete Mund vermuten lässt, dass sich die Musikerin mit der Laute selber beim Gesang begleitet. Am rechten Bildrand dürften die entsprechenden Notenblätter auf einem mit einer roten Samtdecke bedeckten Tisch stehen. Das von links einfallende Licht modelliert die Figur der jungen Dame und lässt den Schatten des Instrumentenhalses auf ihren linken Unterarm fallen. Das Licht sorgt zudem für das virtuos wiedergegebene Schimmern der kostbaren, apricotfarbenen Seide beim Rock der Lautenspielerin. Eglon van der Neer konkurrierte bei der effektvollen Wiedergabe der stofflichen Textur von Seide und anderen pretiösen Stoffen mit Gerard ter Borch. Zum schimmernden Seidenrock trägt die junge Frau eine weiße, mit weitgebauschten Ärmeln versehene Leinenbluse, die jedoch schon leicht lasziv von der Schulter gerutscht ist. Neben dem strahlenden Weiß der Bluse und dem hellen Inkarnat wird das Kolorit unseres Gemäldes von einem delikaten Farbakkord bestimmt, der aus dem Apricot des Rocks, dem tiefdunklen Rot der samtenen Tischdecke und dem warmen Braun des Lautenkörpers gebildet wird. Eddy Schavemaker hat unser Gemälde auf die erste Hälfte der 1680er Jahre datiert, als Eglon van der Neer in Brüssel lebte. Geboren wurde der Künstler in Amsterdam als Sohn des Landschaftsmalers Aert van der Neer. Nach seiner Ausbildung arbeitet er zunächst von 1654 bis 1659 im südfranzösischen Orange, danach abwechselnd in Rotterdam und Amsterdam, bevor er 1679 nach Brüssel übersiedelt, wo er bis 1695 lebt. 1687 wird van der Neer zum Hofmaler des spanischen Königs Karl II. ernannt, elf Jahre später zum Hofmaler des Pfälzer Kurfürsten, in dessen Residenzstadt Düsseldorf er 1703 gestorben ist. Neben eleganten Genredarstellungen wie dem vorliegenden Gemälde führte van der Neer Portraitaufträge aus und schuf darüber hinaus einige religiöse und mythologische Gemälde sowie in seinen späteren Lebensjahren vermehrt Landschaftsansichten. Zusammen mit Adriaen van der Werff, seinem bedeutendsten Schüler, und Godefridus Schalcken gilt Eglon van der Neer als einer der Vollender der Leidener Feinmalerei.
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